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»Bücher-Narr« In: Abraham a Santa Clara: Centi-Folium Stultorum Jn Quarto Oder Hundert Ausbündige Narren. Nürnberg 1709, [Taf. 11]. Exemplar der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Hm 29
Workshop Frühneuzeitliche Privatbibliotheken
Quellen - Methoden - Forschungsperspektiven
13./14. Februar 2017
Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück
Alte Münze 16, Raum 09/114
Nicht nur fürstliche Büchersammlungen, sondern gerade auch bürgerlich-gelehrte
Privatbibliotheken der Frühen Neuzeit sind in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld
der geistes- und kulturgeschichtlichen Forschung gerückt. Insbesondere für die Bibliotheks-
und Lese(r)forschung sowie die Literatur- und Wissensgeschichte haben sie sich als
aufschlussreiche Untersuchungsgegenstände erwiesen. So ermöglichen sie ein besseres
Verständnis von Rezeptions- und Transferprozessen, historischen Wissensordnungen und
gelehrten Praktiken.
Der interdisziplinär angelegte Workshop beleuchtet anhand konkreter Beispiele Quellen,
Methoden und Perspektiven für die Erforschung frühneuzeitlicher Privatbibliotheken. Dabei
werden nicht-institutionelle Büchersammlungen unterschiedlichster Provenienz aus dem 16.
bis 18. Jahrhundert in den Blick genommen. Die vorgestellten Untersuchungsgegenstände
reichen von privaten „fürstlichen Libereien“ über Feldherrnbibliotheken bis hin zu den
Büchersammlungen berühmter Gelehrter und Schriftsteller, wie etwa von Michel de
Montaigne (1533–1592), Justus Möser (1720–1794) oder Johann Wolfgang von Goethe
(1749–1832).
Die Vorträge thematisieren unter anderem die unterschiedlichen Formen der Überlieferung,
Möglichkeiten der Rekonstruktion unter Einbeziehung der Digital Humanities sowie
Funktionen von Büchersammlungen zwischen symbolischer Repräsentation, gelehrtem
Wissensspeicher und produktiv verwertetem Argumentationsarsenal.
Anmeldungen bitte bis zum 20. Januar 2017 an:
Anna L ingnau , privatbibliotheken@uni-osnabrueck.de
Aus organisatorischen Gründen ist eine Teilnahme am Workshop nur mit Anmeldung
möglich. Der Abendvortrag von Prof. Dr. Wolfgang Adam am 13.2. im Osnabrücker Schloss
ist hingegen öffentlich und kann ohne vorherige Anmeldung besucht werden.
Der Workshop wird veranstaltet vom Graduiertenkolleg 'Wissensspeicher und Argumentationsarsenal ‒ Funktionen der Bibliothek in den kulturellen Zentren der Frühen Neuzeit'. Gemeinsames Promotionsprogramm der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und des Interdisziplinären Instituts für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück.
Programm:
Montag, 13.02.2017
13:00 Begrüßung
13:15 Norbert Furrer (Bern)
Bibliotheksrekonstruktion
14:00 Hartmut Beyer (Wolfenbüttel)
Digitale Rekonstruktion von frühneuzeitlichen
Privatbibliotheken: Chancen und Risiken der Digital Humanities
14:45 Kaffeepause
15:00 Monja Dotzauer (Stuttgart)
Die fürstliche Liberei der Herzogin Sabine von Württemberg (1492 1564)
15:45 Martin Knauer (Münster)
Feldherrnbibliotheken des 17. und 18. Jahrhunderts: Überlegungen zu Typologie, Profil und Gebrauch
16:30 Kaffeepause
16:45 Gabriele Ball (Wolfenbüttel)
Luise Adelgunde Victorie Gottsched, geb. Kulmus, als kulturelle Übersetzerin
18:00 Öffentlicher Abendvortrag im Osnabrücker Schloss
Neuer Graben 29, Raum 11/213
Wolfgang Adam (Osnabrück)
Montaignes Bibliothek
Dienstag, 14.02.2017
9:30 Ulrike Gleixner (Wolfenbüttel)
Weltensammler. Kultureller Transfer in fürstlichen Privatbibliotheken: Rekonstruktion und Erforschung
10:15 Britta Klosterberg (Halle)
Die Überlieferung in den Sammlungen der Franckeschen Stiftungen: Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktion pietistischer Privatbibliotheken
11:00 Kaffeepause
11:15 Kathrin Paasch (Gotha)
Die Privatbibliothek des lutherisch-orthodoxen Theologen Ernst Salomon Cyprian. Eine Annäherung
12:00 Martin Siemsen (Osnabrück)
Justus Mösers Bibliothek
12:45 Mittagspause
14:15 Stefan Höppner (Weimar)
Die doppelte Bibliothek und ihre Funktionen: Zum Beispiel Goethe
15:00 Abschlussdiskussion
15:45 Ende der Veranstaltung