Institut

für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN)


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Spielräume des Affektiven in der Vormoderne

Affekte und Emotionen werden oft dem Individuum zugerechnet, sie sind aber auch in den verschiedensten gesellschaftlichen Zusammenhängen von großer Bedeutung. Sie ermöglichen gesellschaftliches Handeln und eröffnen Spielräume für die Veränderung von Gegebenem und sind gleichzeitig Gegenstand teils weitreichender sozialer Regulierung und Normierung – heute ebenso wie in der Vergangenheit. Die Vorträge der Reihe werfen Schlaglichter auf die Rolle von Affekten und den Umgang mit Emotionen in unterschiedlichen kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten der Antike und der Frühen Neuzeit: von der Religion über das Staatswesen bis zur Familie.

 

 

Mittwoch, 15. November 2023 · 18:15 Uhr

Da schlagen die Herzen höher! Aufbau eines Forschungsschwerpunkt „Religion & Emotion“ an der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel

 Prof. Dr. Ulrike Gleixner · Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel

Haben wir festgelegte Affektprogramme, die wie in einem hydraulischen Modell zivilisiert werden müssen? Nein, sagen die Kulturwissenschaften – Emotionen sind keine biologischen Prozesse, sondern kulturell geformte Regungen. Das gilt auch für religiöse Emotionen, die in erster Linie durch Praktiken entstehen, auf der Grundlage von Sozialisation, Erziehung und Bildung. Religiöse Emotionen können mobilisiert, benannt, kommuniziert und reguliert werden und finden so ihren Ausdruck. Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, eine lutherisch geprägte Büchersammlung mit Handschriften und Drucken aus mehr als tausend Jahren, kann viel zu diesem Themenbereich beitragen.

Gebäude 41 (Altes Kreishaus) · Neuer Graben 40 · Raum 41/215

 

Montag, 18. Dezember 2023 · TERMIN ENTFÄLLT!

Writing History of Premodern Emotions: The Case of Roman Pride

Prof. Dr. Yelena Baraz · Classics Department, Princeton University

This talk will discuss the challenges and the opportunities of writing about emotions in the premodern world. The nature of the evidence, mainly literary texts, requires correction for generic conventions and literary goals, whereas the long chronological span allows us to see both how a social emotion, such as pride, changes in response to political transformation and what retains cultural stability. [The results of the investigation, in turn, allow for a reading of influential texts, such as Vergil’s Aeneid, that is more attuned to how the text engages with and represents the emotional landscape of its characters.

 

Universitätsbibliothek · Alte Münze 16 · Zimeliensaal, Raum 09/114

 

Mittwoch, 17. Januar 2024 · 18:15 Uhr

Römische Grabinschriften als Kommunikationsraum familiärer Gefühle

Prof. Dr. Christiane Kunst · Historisches Seminar, Universität Osnabrück

Gegenstand ist die Zuschreibung von emotionsbasierten Eigenschaften an Familienmitglieder in römischen Grabepigrammen. Dabei soll die Differenz zwischen Geschlechtern und Generationen ausgeleuchtet und mit dem Diskurs der Literatur in Beziehung gesetzt werden.

Universitätsbibliothek · Alte Münze 16 · Zimeliensaal, Raum 09/114